Literatur im Exil, Widerstand zu Hause – Berlin 24.07.2021
Livestream: Gespräch »Li sirgûnê wêje, li malê berxwedan / Literatur im Exil, Widerstand zu Hause« mit Yildiz Çakar, Hesen Ildiz, Fatma Savci, Karosh Taha und Helim Yûsiv
Samstag, 24. Juli 2021, 17:00 Uhr – 19:00 Uhr
neue Gesellschaft
für bildende Kunst
Moderation: Bilal Ata Aktaş
Die moderne kurdische Literatur wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts im Exil geboren. Der Kurdischen Sprache selbst fehlte jegliche institutionelle Bildung; aufgrund der verhinderten und sogar verbotenen Weiterentwicklung, Verwendung und Verbreitung der Sprache wurden viele Kämpfe geführt. Insbesondere durch die Arbeit einer Gruppe von politisch unterlegenen, aber widerständigen Einzelpersonen in der Diaspora, hat die kurdische Sprache ihre uneinheitliche, aber immer beständige Identität aufrechterhalten. Die Sprache, die in der Diaspora als Literatursprache produktiver und „bequemer“ genutzt wird und wurde, wird zu Hause in Kurdistan weiterhin marginalisiert. Daher bleibt der Schatten des Widerstands als Begriff über der kurdischen Literatur, die versucht, die eigene Gesellschaft aus einer dekolonialen Perspektive zu betrachten.
Im Rahmen von »bê welat – the unexpected storytellers« kommen Yildiz Çakar, Hesen Ildiz, Fatma Savci, Karosh Taha, Helim Yûsiv – allesamt Autor_innen unterschiedlicher Generationen und Herkunft – zusammen, lesen Passagen aus ihren Werken und tauschen sich über das heilende, transformative, aber auch das unheimliche Gesicht der Literatur aus.