Der schwangere Mann
Der schwangere Mann – Erzählungen 2004 – Unrast-Verlag
„Ungewöhnliche Innenansichten kurdischen Lebens im Norden Syriens“
Lachen und Angst lassen einander nicht los
»Mit ›Der schwangere Mann‹ eröffnet Helîm Yûsiv ungewöhnliche Innenansichten kurdischen Lebens. Eine gleichermaßen tiefgreifende und kurzweilige Lektüre, die sich lohnt – sowohl für Menschen, die einfach gern lesen, als auch für jene, die sich professionell mit der Analyse der kurdischen Gesellschaf befassen.« Judith Wolf
»Die Geschichten aus ›der schwangere Mann‹ kommen ohne Kleidung, ja selbst ohne Flicken, das heißt völlig nackt, zu uns. Mit einer besonderen Phantasie und einer sehr schönen poetischen Sprache bearbeitet der Autor ungepflügte Erde und baut mit künstlerischen Methoden eine unbekannte Welt auf. Diese unbekannte und erstaunliche Welt formt er mit geläufigen und vertrauten Worten. Außerdem wird das durch seinen schwarzen Humor erzeugte Lachen zur Waffe gegen die Machthaber – die Unterdrücker in einer rückständigen Gesellschaft. Helîm Yûsiv ist ein Schriftsteller, in den man große Hoffnungen setzen kann.« Xalid Xalîfe, in der Zeitung Alif, Zypern
Helîm Yûsiv führt uns mit seinen Geschichten, die aus einer verbotenen Sprache übersetzt wurden, in den kurdischen Teil Syriens (Nordsyrien). Hauptthema sind Menschen in unserer Zeit, die in einer unmöglichen Situation leben. Wie kann es sein, dass Menschen, denen das Wasser bis zum Hals steht, mit lauter Stimme lachen können? Der Ort, an dem sie leben, ist vielleicht kein uns vertrauter, aber die Menschen sind es. Der syrische Schriftsteller Sevkî Bexdadî drückte es über die Geschichten Helîm Yûsivs so aus: »Wegen seines Humors lacht der Leser manchmal über die Personen in der Geschichte und manchmal über sich selbst.«
»Er sei nicht von der Idee zu überzeugen, die Welt sei ein kleines abgeschlossenes Dorf, gibt der Autor seinen Lesern als Lektürehinweis mit auf den Weg. Aber man darf sich nicht täuschen. Trotz Handy und Internet wissen wir so gut wie nichts über die Kurden im nördlichen Syrien. Mit Helîm Yûsivs Geschichten können wir deren Leben zumindest erahnen und vielleicht verstehen, warum der Autor die dringende Hoffnung ausdrückt, die Männer, die ihm vor Jahren auf der Straße den Weg versperrten, mögen niemals erfahren, »daß ihr über sie in deutscher Sprache lesen könnt. Sie würden sonst auf jeden Fall bereuen, daß sie mich lebend entkommen ließen«. Mit tollwütigen Eseln muß sich eben nicht nur das vermutlich gar nicht so fiktive Personal in Helîm Yûsivs Erzählungen herumplagen.« Dirk Ruder, Junge Welt